PUMPHUT // SINKWITZ

Ein kräftiger Müllerbursche soll er gewesen sein. Einer, der sich auf Wanderschaft begab, um in vielen Mühlen der Oberlausitz seine Arbeitskraft anzubieten. Wurde dieser Geselle von den Müllern gut behandelt – bekam er Essen, Lohn und eine warme Unterkunft, passierte: nichts. Wurde ihm allerdings eben jene Vergütung verwehrt, konnte es sehr ungemütlich werden für den Mühlenwirt. Plötzlich stehengebliebenes Mahlwerk, ungenießbares Getreide oder löchrige Mehlsäcke. Der in früher Kindheit von einer Ringelnatter beleckte Martin Pumphut (Obersorbisch: Pumpot) ließ nicht mit sich spaßen.

Neben Krabat handelt es sich beim Pumphut um eine zentrale Sagengestalt der Lausitz (ebenso bekannt ist P. im Vogtland, in Mecklenburg und in Westfalen). In vielerlei Hinsicht wurde der in Spohla bei Hoyerswerda geborene und mit einem voluminösen Hut ausgestattete Hexenmeister künstlerisch interpretiert und in Szene gesetzt.

So zum Beispiel von Paul Sinkwitz (* 29. März 1899 in Ebersbach; † 15. Juli 1981 in Bad Tölz). Auf einem stattlichen Heupferd sitzend, überfliegt Pumphut das Hügelland zwischen Bautzen und Zittau – vielleicht auf der Suche nach einer weiteren Mühle? 1928 schnitt Sinkwitz dieses wundervolle Bildnis in Holz und hiterließ damit eine weitere Spielart des neckisch anmutenden Hexenmeisters.

Der gebürtige Oberländer gilt als einer der „vielseitigsten Künstler seiner Zeit und als herausragender Vertreter der Werkkunst. Er schuf zahlreiche Holzschnitte zum Brauchtum und zur Sagenwelt der Oberlausitz, Buchillustrationen, Zyklen zu biblischen Stoffen (…) sowie bekannte Plakate.“ Als Dozent war Sinkwitz unter anderem an der Staatlichen Kunsthochschule Dresden sowie an der Fach- und Meisterschule Stuttgart tätig. Weil er sich für rassisch und politisch Verfolgte einsetzte, galt er während der NS-Zeit als „politisch unbelehrbar“. Für sein Lebenswerk erhielt er 1980 das Bundesverdienstkreuz.

Es erfüllt uns mit wahrer Freude, dass wir nun so einen bedeutenden Künstler verlegen dürfen. Hierfür möchten wir uns herzlich bei Frau Sinkwitz-Schau bedanken. Ein weiterer Dank geht an die freundlichen Mitarbeiterinnen des Landratsamtes Görlitz, ohne die dieses Projekt nicht zustande gekommen wäre.

Paul Sinkwitz über das Holzschneiden:

„Der Holzschnitt ist die älteste Kunstform unter den graphischen Künsten. Und so paradox es klingen mag, ist doch der Holzschnitt gleichzeitig auch die modernste Art der Graphik.“

Literaturtipps:

Hose, Susanne: Erzählen über Krabat: Märchen, Mythos und Magie. Bautzen: Lusatia Verl., 2013. 271 Seiten mit zahlreichen Grafiken & Bildern

Richter, Karin: Streifzüge durch die Oberlausitz. Zittau, OT Dittelsdorf : Oberlausitzer Verlag, 2018. 281 Seiten & reichlich bebildert

Sinkwitz, Paul: Das christliche in der Kunst von Paul Sinkwitz. Zittau: Zentrum für Oberlausitzer Heimatpflege, 1999. 15 Seiten

Sinkwitz, Paul: Und wenn ich tausend Taler hätt‘ ein Holzschnittbuch aus deutschem Volkstum. Kassel : Bärenreiter-Verlag, 1936. 18 Seiten

Sinkwitz, Paul: Werkkunst im XX. Jahrhundert : Schriftkünstler, Maler und Grafiker. Dresden: Verlag der Kunst, 2002. 149 Seiten

Sorbisches Kulturlexikon / [ein Projekt des Sorbischen Instituts]. Hrsg. von Franz Schön und Dietrich Scholze. Unter Mitarb. von Susanne Hose. Bautzen : Domowina-Verl., 2014. 579 Seiten

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